Cartagena de Indias steht für Karibischen Flair und Romantik. Die sogenannte „Perle der Karibik“ ist die ideale Stadt, um eine Kolumbien Reise ausklingen zu lassen, oder der perfekte Ort um Flitterwochen zu feiern. Die Besucher schätzen das bunte Treiben in den engen Kolonialgassen mit ihren traumhaften Balkonen und hängenden Bougainvilleas. Dann wäre noch die ausgezeichnete Küche, die Boutique Hotels und die Sonnenuntergänge an der Stadtmauer. Auch Kreuzfahrtschiffe steuern Cartagena an und befahren dabei die legendäre Bucht von Cartagena, früher Schauplatz von unzähligen, gar filmreifen Seeschlachten.
Nur wenige Besucher erfahren jedoch, dass um ein Haar die Geschichte Südamerikas einen ganz anderen Verlauf genommen hätte, und dass die entscheidenden Ereignisse sich in Cartagena abspielten.
1741 kreuzte die bis dahin „unbesiegbare“ englische Armada den Atlantik, mit dem Ziel Cartagena einzunehmen. Nie zuvor hatte eine derart gewaltige Flotte, insgesamt 186 Kriegsschiffe, den Atlantik überquert. Es war der Anfang eines Plans des englischen Königshauses, alle spanischen Kolonien auf dem amerikanischen Kontinent einzunehmen. Beginnen sollte dies mit dem wichtigsten Hafen der Spanier in Übersee: Cartagena. Den 22.000 englischen Seemännern standen schätzungsweise nur 6.000, zum Teil schlecht ausgebildete spanische, kreolische, afrikanische und indianische Helden gegenüber. Doch die beste aller Waffen hatten damals die Einheimischen: Gelbfieber. Die blutige Schlacht um Cartagena endete erst nach einigen Wochen. Die Engländer mussten abziehen, bereits vorbereitete Siegesfeiern und gedruckte Siegesmünzen platzen lassen. Für die siegesverwöhnte Seemacht war das die größte Schande, für das spanische Königshaus wohl eher Rache für die verlorene Schlacht am Ärmelkanal.
Welchen Verlauf hätte die Geschichte der spanischen Kolonien in Südamerika wohl genommen, wenn England gesiegt hätte? Womöglich wären wir bis vor kurzem noch Teil des Commonwealth und würden heute englisch sprechen? Zumindest wäre „Spanglish“ heute eine offizielle Sprache. Alles nur Spekulation, aber die Fragestellung hat was.
In der Regel machen alle am Markt angebotenen Kolumbien
Reisen Halt in Cartagena. Die Geschichte über diese und viele weiteren filmreifen Schlachten kann man am besten beim Besuch der Festung San Felipe de Barajas und des „Museo Naval“ erfahren.
Übrigens ist die Festung San Felipe die größte je gebaute Festung der spanischen Kolonialmacht in Amerika
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